Bundesweite Aktion zum Tag des alkoholgeschädigten Kindes

Am Mittwoch, den 09.09.2020, beteiligte sich die Fachstelle für Suchtprävention der Suchthilfe Wetzlar e.V. unter dem Motto Babyblau ist nur als Farbe schön – alkoholfrei durch die Schwangerschaft an dem bundesweiten Aktionstag.

Von 14:00 bis 17:30 Uhr war die Suchthilfe Wetzlar e.V. in der Bahnhofstraße in Wetzlar mit einem Informationsstand rund um das Thema Fetale Alkoholspektrumstörungen (FASD) vertreten. FASD können entstehen, wenn Frauen während der Schwangerschaft Alkohol konsumieren. Mit Schautafeln, Luftballons, Flyern sowie einer Veranschaulichung der möglichen Auswirkungen des mütterlichen Alkoholkonsums durch zwei Puppen wurde die Öffentlichkeit angesprochen und informiert.

Das Datum 09.09. ist ein bewusst gewähltes Datum für diesen Aktionstag, denn es symbolisiert die 9 Monate einer Schwangerschaft, neun Monate, in der ein Kind im Bauch der Mutter heranwächst. Während dieser Zeit ist der Organismus des Ungeborenen über die Nabelschnur und Plazenta eng mit dem der Mutter verbunden. Wenn eine Frau in der Schwangerschaft Alkohol konsumiert, trinkt das ungeborene Kind mit. Während in der Leber der Mutter der Alkohol abgebaut wird, ist dies für die noch unreife Leber des Fötus nur in geringem Umfang möglich. Das Kind ist von daher deutlich stärker der toxischen Wirkung des Alkohols ausgesetzt, mit der Folge, dass das Gehirn, Zellen und Organe geschädigt werden können. Dies hat je nach Entwicklungsphase des Ungeborenen unterschiedliche Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem und die Organe. Dabei können geistige und körperliche Entwicklungsstörungen bzw. Behinderungen entstehen, diese bleiben lebenslang bestehen. Der Tag des alkoholgeschädigten Kindes erinnert an dieses vermeidbare Leid.

Die Notwendigkeit, über dieses brisante und wichtige Thema in der Öffentlichkeit zu sprechen, wird mit Blick auf die Daten des Drogen- und Suchtberichts deutlich. Im Jahr 2019 wurden Schätzungen zufolge in Deutschland mehr als 10.000 Säuglinge mit alkoholbedingten Folgeschäden geboren – die Dunkelziffer liegt dabei weit höher. FASD ist die häufigste Ursache einer geistigen Behinderung, die bereits bei der Geburt vorliegt und lebenslange, weitreichende Folgen für das Kind hat.

Die Veranstaltung eröffnete Frau Müller, Leitung der Suchthilfe Wetzlar e.V., inhaltlich informierte anschließend die Suchtpräventionsfachkraft Frau Erlenbach. Auf politischer Ebene wurde die Wichtigkeit dieser Thematik betont, was in den Grußworten durch den Sozialdezernenten des Lahn-Dill-Kreises, Herrn Aurand deutlich zum Ausdruck kam.

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